Im Schuljahr 2021/22 haben wir einen Leitbildprozess angestoßen: Alle Schulbeteiligten waren eingeladen, sich auf Karten zu folgenden Fragestellungen zu äußern und diese an Stellwänden in den Foyers des Hauptgebäudes und des Oberstufenhauses anzupinnen: Wofür steht unsere Schule? Wohin soll sie sich weiterentwickeln? Was soll weniger werden? Die Ergebnisse ließen sich in drei Bereiche clustern:
Werte
Engagement, Schülerorientierung, Nachhaltigkeit, Offenheit, Toleranz, Demokratie, Zusammenhalt, Vielfalt (bei den Schüler:innen zusätzlich: Menschlichkeit, soziales Engagement, Feedback)
Unterricht
Problemorientierung, Selbstständigkeit, fächerübergreifend, Projektarbeit, Motivation, Transparenz, Kulturangebote; bei Eltern und Schüler:innen: Leistungsdruck; bei Eltern: Lebensbezug; bei Schüler:innen: Sportangebote; bei Lehrkräften: weniger fächerspezifisches Lernen, Förderung Persönlichkeitsentwicklung
Räume
Lernräume, Pausenräume, Sitzmöglichkeiten, Pausengestaltung, Rückzugsmöglichkeit, Pflanzen; bei Lehrkräften: Kabinettsystem; Eltern: gemütliche Klassenräume; Schüler:innen: Raumgestaltung
Zu den sich daraus ergebenden Entwicklungsmöglichkeiten auf den Gebieten Neue Lernkultur, Räume und Partizipation haben im Schuljahr 2021/22 in zwei Ganztagskonferenzen Gruppen gearbeitet und die Arbeit in Projektgruppen weitergeführt. Es wurden Fragen der Lernkultur, beispielsweise zur Projektarbeit, zum selbstorganisierten Lernen, zu außerschulischen Lernorten und zur Möglichkeit des notenfreien Unterrichts recherchiert und diskutiert. Um direkte Einblicke zu erhalten, haben einige Lehrkräfte an verschiedenen Schulen hospitiert. Es wurde deutlich, dass eine neue Lernkultur nicht nur „von innen“ (also innerhalb des bestehenden Unterrichts) gestaltet werden kann, sondern einer strukturellen und organisatorischen Veränderung bedarf.
Von Schüler:innen und Eltern wurde als wesentlicher Negativpunkt das Thema Leistungsdruck genannt. In der Konsequenz zeigen die Ergebnisse der Lernforschung, dass die Dreh- und Angelpunkte für dieses Problem einerseits die Noten selbst und andererseits die einheitlich terminierten Lernerfolgskontrollen sind. Wenn wir unsere Schüler:innen zu mehr Selbstständigkeit führen wollen, so geht das nicht ohne die Einrichtung von Eigenlernzeiten. Und um interessengeleitetes, motivierendes Lernen zu ermöglichen bedarf es projektorientierter und fächerübergreifender Unterrichtsformen. Um Schüler:innen in die Entwicklung der Schule nicht nur informierend, sondern gestaltend einzubinden, bedarf es partizipativer Strukturen über den Schüler:innenrat hinaus. Das Schulleitungsteam hat zu diesen Themen im September 2022 getagt und sich zunächst folgende Frage gestellt: